Lighthealer Stalking Flashplayer
Photography, Design & Artwork
by S. Nassary
TRACKS:
Holy Hell Of A Himmel | Milf & Honey | Handjobs & Runaways
Prügelperser | Proteineache | Partyzan vs. Prominent Tongue
I Always Shine When You Say Nein
CD VERSION CONTAINS THE EXTRA TRACK: Bread & Bitter Gloriole
FORMAT: LP/12″
RELEASE DATE: 25. FEB 2011
LABEL: BLUNOISE RECORDS
Composed & produced by Nicoffeine
Recorded & mixed by Jörg A. Schneider at Laundry Room // HÜckelhoven / 2010
Mastered by Guido Lucas
Lighthealer Stalking Flashplayer
Album Reviews
from 2011

kulturterrorismus.de | 2011 + -
Kulturterrorismus.de [2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Beeindruckender Emotionsrausch!
Völlig unerwartet aus dem Nichts überrollen mein Büro Nicoffeine mit ihrem aktuellen Langspieler “Lighthealer Stalking Flashplayer”, der irgendwo zwischen Noisecore, psychedelischem Rock & Free Jazz ufert, woran auch geübte Ohren definitiv zu knacken haben.BluNoise, eine langjährige Herzensangelegenheit von Guido Lucas, der bei Nicoffeine den Bass wie Synthesizer bedient, wo “Lighthealer Stalking Flashplayer” in den Formaten CD und Vinyl (inklusive Downloadcode versteht sich von selbst, oder?) das Licht der Welt erblickte.
Humorvoll geschilderte Sexpraktiken stehen im Fokus von “Lighthealer Stalking Flashplayer”, das in keinster Art & Weise billig rüberkommt, sondern immer hohen Ansprüchen genügt, eine Tatsache, die sich auch innerhalb der Tonkunst fortsetzt, wo das Trio plakatives Lustgestöhne zugunsten von Gitarrenarbeit à la Jimi Hendrix verzichtet, das dieser Platte einen ganz besonderen Reiz verleiht, welche ansonsten zwischen derben Noisecorebrett und psychedelischem (Kraut-) Rock mit teilweise Free Jazz Strukturen schwingt.
Diejenigen, die Melodiösität genauso schätzen wie Atonalität, müssen “Lighthealer Stalking Flashplayer” unbedingt ausprobieren, das vielfältig wie emotional aus den Boxen erhallt und Kopfkino der Extraklasse auslöst, wenn sie/ er sich den Klangfarben vollends hingibt. Mehrheitlich erwartet die Konsumenten hier ein reines Instrumentalalbum, welches Soheyl Nassary (Gitarre, Gesang, Synthesizer), Jörg A. Schneider (Schlagzeug, Percussion) und Guido Lucas (Bass, Synthesizer) nur minimal mit Gesangsspuren versetzen, weshalb das Ohrenmerk vordergründig auf den Gitarrenlinien und Schlagzeugparts liegt, deren Intensität total in den Bann ziehen – Wahnsinn! Insgesamt eine sehr mitreißende Publikation, die von Anfang bis Ende Gefangen nimmt, wodurch die Benennung eines Anspieltipps entfällt – einfach Ein- bzw. Auflegen, Augen zu, den Rest übernehmen Nicoffeine mit “Lighthealer Stalking Flashplayer”!
Fazit:
Nicoffeine, eine mir bisher völlig unbekannte Band, welche mit “Lighthealer Stalking Flashplayer” ein echtes Kleinod abliefert, das vor allem durch seine beeindruckende Gitarrenspuren auffällt – meine absolute Empfehlung!
kulturterrorismus.de | 2011
Marcel Von Der Weiden | 2011 + -
Marcel Von Der Weiden [2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Von allen Seiten her schreit die Musik auf uns ein: „Wähle mich als das Artefakt Deines Lifestyles, denn siehe: ich spiegele Deinen Hass und Deine Verlorenheit; wähle mich, denn ich walle manche Strecke, um Dir das Wasser für Dein Sentimentalitäts-Bad herbeizutragen; wähle mich, denn ich spiegele Deine Geilheit und Deinen Größenwahn; wähle mich, denn Du hältst Dich für verrückt und ich bin schon sehr „krank“; wähle mich, denn ich bin genauso intellektuell wie Du; wähle mich, denn ohne mich bist Du nicht fit genug for fun.
Auch einige Vertreter des sogenannten Noise Rocks, bzw. der Avantgarde machen Musik, die uns geflissentlich zuruft und uns freundlicherweise dabei unterstützten möchte, uns in unserer selbstgewählten Verortung sicher zu fühlen.
Nicoffeine gehören zu der überschaubaren Fraktion der Noise – Avantgarde – Musiker, die Musik spielen, die uns nicht direkt zu labert – und ich meine hier natürlich nicht die Tatsache, dass bei Nicoffeine Gesang nur sehr dezent; quasi als Werkzeug Einsatz findet, sondern das Gefühl, dass man als Hörer nicht auf Teufel komm raus eingeladen ist. Man muss schon selber hingehen.
Frage: „Und was erwartet mich, wenn ich da hingehe?“ Antwort: „Keine Ahnung.“ Vielleicht ein energischer Ausraster, vielleicht Kopfweh, vielleichtVerständnislosigkeit. Vielleicht ein Spiegel, der nicht im Bekleidungs-Haus hängt und Dir zeigt, was Du sehen willst, sondern der Dir alles zeigt, was da ist. Eventuell zeigt er Dir, dass Du doch gar nicht so hart und krank und durchaus harmoniesüchtig bist, wenn eine schreiende Gitarre plötzlich in eineMelodie umkippt. Eventuell zeigt er Dir das Gegenteil.
Bereits seit 1998 – damals noch unter dem Namen Midian - verfolgen Nicoffeine ihren Kurs, der über die Jahre hin immer konsequenter geworden ist. Kern der häufig wechselnden Besetzung waren Bassist Christian Jung, der jetzt allerdings mit seiner Band Corova eine andere Richtung eingeschlagen hat und natürlich Gitarrist und Sänger Soheyl Nassary, der von Beginn an für die Musik und auch sämtliche grafischen Aspekte der Band verantwortlich war. Zurzeit bestehen Nicoffeine neben Nassary aus bluNoise Mann Guido Lucas (Les Hommes Qui Wear Espandrillos, Lude, Scumbucket, Genepool, KEN, Tomzack usw.) und dem fleischgewordenen Gewitter Jörg A. Schneider (Les Hommes Qui Wear Espandrillos, Lude, Sun, Fischessen, Tarngo usw.) am Schlagzeug.
Marcel Von Der Weiden | 2011
Carsten Sandkämper | 2011 + -
Carsten Sandkämper [2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Es folgt der Presseservice.
Pro: Dieses Album ist liebenswert aufgrund seiner fehlenden Kompromissbereitschaft.
Contra: Dieses Machwerk ist ungefähr so nützlich wie ein Echo in deinem Sarg.
Gern geschehen.
Und jetzt zum Ernst der Veranstaltung.
Der Unterschied zwischen weißem Rauschen und Musik ist im Falle von Nicoffeine wesentlich geringer als – sagen wir mal – bei Supertramp. Oder Popmusik im Allgemeinen. Oder im Speziellen: Indie-Rock. Dieses Wort bitte genau an dieser Stelle komplett und unwiederbringlich vergessen! Die nächsten Zeilen, diese radebrecherischen Versuche, „Lighthealer Stalking Flashplayer“ an einer Wortkette aufzureihen, haben nichts, aber auch verdammt nochmal gar nichts zu tun mit Indie-Rock. Vergessen? Gut.
Die Geschwindigkeit, mit der Nicoffeine dem Kosmos greifbarer Kategorien entflieht, ist atemberaubend. Getrieben von Impulsen, dem Drang nach vorne und einer klaren Vorstellung vom entschieden Anderen.
Den Piloten, Guido Lucas, Jörg Schneider und Soheyl Nassary, würde man im echten Leben nicht für eine Minute den Steuerknüppel überlassen. Zu abgründig, zu fordernd scheint der Kurs, auf dem sie in die Sonne stürzen. Ein kosmischer Trip, der im Wortsinne zu den Roots des Krautrock zeigt, die hier mehr als durchscheinen. Amon Düül II und Can hätten ihre Freude dran. Wenn sie unsere Zeit verstünden. Und den Krach ertragen könnten.
Nicoffeine 2010 wurzelt in Vorstellungen von musikalischer Entäußerung, der hypnotischen Sogwirkung von sich frei entfaltenden Patterns und Clustern. Zelebriert wird das Ganze mit den Mitteln von heute, der verzerrten Lautstärke der Welt jenseits des Milleniums und der oftmals abstoßend anonymen Ästhetik des Popzeitalters.
Ihr Sound ist brutal, magnetisch und schroff, nie anbiedernd oder offensichtlich melodiös. Kompromisslos für die einen, unhörbar für die anderen. Polarisierung durch Musik – und das 2010? Ob sowas überhaupt noch geht? Ob dieses Album, dieser Frontalangriff auf die von Kaffee gestressten Synapsen, dieses erneut schadenfroh auf den Gräbern der Shoegazing-Generation tanzende Soundkompendium aus dem Hause blunoise, so etwas wie Öffentlichkeit erhält, liegt an der viel beschworenen Offenheit der Medien-Welt 2.0. Zyniker zweifeln jetzt schon. Aber denen gehört angesichts zusammenbrechender Wertsysteme ohnehin die Zukunft.
Carsten Sandkämper | 2011
www.perteetfracas.org | SKX (19/04/2011) + -
perteetfracas.org [19/04/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Tous aux abris. Tel pourrait être le mot d'ordre à l'écoute de Lighthealer Stalking Flashplayer, quatrième album du groupe allemand Nicoffeine, trio originaire de Koblenz inconnu jusqu'ici et on se demande comment vu le niveau du bordel affiché. Un disque sans concession pour les tympans et le mal de crâne. Si vous aimez descendre de la vodka cul sec avec les russes de Ussy, que vous voulez que Flying Luttenbachers soit joué pour votre enterrement, que vous vous astiquez sur le dernier Psychic Paramount, vous feriez mieux d'écouter Nicoffeine. Ils font parti de la catégorie mammouths, des noise-makers avec leurs propres critères d'extrémisme et de sauvagerie que le monde musical ne nous envoie heureusement pas trop souvent.
Question de santé publique.
J'espère que vous le sentez bien ce parfum de légèreté parce que Nicoffeine attaque bille en tête et ne lâchera plus l'affaire pendant plus d'une heure. Deux salves courtes pour commencer. Histoire de tâter le terrain et mettre en garde. Du Glazed Baby puissance atomique, énorme coup de massue rythmique, des cris qui lézardent la blitzkrieg et des guitares qui l'éclairent. Tu n'oses déjà plus bouger d'un poil. Le Psychic Paramount, ils le retournent et le fendent en deux. Et le pire est à venir. Pour le troisième titre (Handjobs & Runaways), Nicoffeine sort la scie circulaire et le batteur entre dans l'arène. Ca dévale de partout mais montre surtout que ce n'est pas qu'une brute épaisse. Il impulse un rythme de folie et les onze minutes semblent en paraître trois. Et il n'en a pas fini avec toute l'étendue de son talent. Sur les dix-sept, oui dix-sept minutes, de Bread & Bitter Gloriole (uniquement sur la version CD), il opte pour un jeu beaucoup plus free, tout en touché, ça avance par vague pendant que le guitariste tire des sons stridents et étranges, tiraille ces cordes, imite des animaux tordus, on souffre avec son instrument, le noise-rock frénétique de Nicoffeine prend une tournure malsaine, rampante, la violence n'est plus frontale.
Avant et après, deux morceaux plus respirables. Prügelperser en forme de bol d'air et Proteineache en forme de morceau passable avec un guitariste versant trop dans le psychédélisme et une voix aigue plus ridicule que désagréable. Mais c'est pour mieux repartir et te manger mon enfant. Partyzan vs. Prominent Tongue les remet sur la carte du tendre, celle où on aime manger cru de la chaire fraîche et t'achève par seize, oui seize minutes, de I Always Shine When You Say Nein. Si ça, ça ne ressemble pas à une déclaration d'amour, c'est que j'y connais rien. Faire du bruit c'est facile, à la portée de n'importe quel premier connard venu (non je ne pense pas au guitariste de Psychic Paramount) mais le faire avec une telle maestria, on se sent comme un insecte.
Carambolage de milliers de notes désaxées, de collisions passagèrement mortelles, de variétés d'approche pour toucher le St Graal, effleurer du doigt le noyau central du chaos le plus noble, on a juste envie d'être minuscule.Ca ne sera pas le disque de tous les jours mais c'est une belle vallée de souffrance.
www.perteetfracas.org | SKX (19/04/2011)
www.plattentests.de | Tobias Hinrichs + -
Plattentests.de [20/03/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Der Altherrenschock
Was erhält man, wenn man The Jesus Lizard, Helmet, Merzbow, June Of 44, Unsane, Melt Banana, Don Caballero, The Mars Volta, Slayer, Atari Teenage Riot, fünfzig Pfund Rasierklingen und ein paar gut gemeinte Ratschläge in einen Prügelsack packt? Nein, keinen schlecht frisierten Mike Patton. Sondern nach wie vor, immer schon und ausschließlich: Nicoffeine, jenes Ungewitter aus dem Hause BluNoise, das zu "Lighthealer stalking Flashplayer" und einer Tracklist voll versteckter und weniger versteckter Ferkeleien zum dritten Mal seinen (Ahemm) Roarstock auspackt. Da stimmt das Sprichwort: Diese Band prügelt derart schnell und überall, es trifft wahrlich immer den richtigen (Nerv).
"Handjobs & runaways" ist so ein Stück, das sich erstmal auf gut sieben Minuten zwischen Hochgeschwindigkeit und monströs ausgebremsten Ibreaktogethers leerklopfen muss, bevor sich aus all dem Gitarrengeziehe, -geschlage und -gerutsche eine hymnische, all die Kraft überformende Melodie entspinnt. Wie Nicoffeine dahin kommen, wie sehr das Schleudertrauma dadurch ausgesetzt wird, wie frontal der Song schließlich doch noch vor die Wand fährt, um schlussendlich nur noch quietschende kaputte Scharniere und ausgekugelte Vergaserplopps zu produzieren - darin zeigt sich die kompositorische Dichte, die Nicoffeine in ihren Lärm legen.
Der ganz dicke Batzen von "Lighthealer stalking Flashplayer" legt davon bekreischtes Zeugnis ab. Werden die zehn Minuten geknackt, wird es lang und schmutzig. Bleibt es beim Popsongformat, wird es kurz und … schmutzig. Weil bei Nicoffeine die gesamte Strecke donnert und kracht, macht all das wahrlich keinen Unterschied. Geschweige denn Gefangene. Scheiß auch drauf, dass BluNoise-Chef Guido Lucas persönlich nach langjährigem Pegelgeschiebe den Bass übernimmt und auch Jörg A. Schneider zwar neu im Nicoffeine-Team, aber natürlich gar nicht neu im Noiserock-Kosmos ist: Wer tatsächlich meint, in letzter Zeit sei ein fordernderer und zugleich euphorisierenderer Lärm durch die Eingeweide gefegt als Nicoffeines "Ppartyzan vs. prominent tongue", der mag sich mal schön hintanstellen: Den Sack hat er nicht, die Prügel aber schon verdient - wenn wir hier nicht solch hartgekochte Weicheier wären, versteht sich.
Das 17-minütige "Bread & bitter gloriole" klinkt sich gar in den Wahnsinn der Flying Luttenbachers ein, halluziniert wie diese ein wogendes Meer aus rhythmischem Geklöppel und Gezuckel, transformiert deren Credo jedoch zu einem herzhaften "Noise Rock is Free Jazz". Denn in der Tat bewegt sich Soheyl Nassarys Gitarrenspiel genau zwischen dicken Noiseriffs, enervierendem Geräusch, Mathrock-Tappings und Metalanleihen - letzteres allerdings auch eher im Sinne der frühen, weniger hypnotischen, dafür um so psychotischeren Neurosis. Guido Lucas' Bassspiel gerät zu einem all die Wut in seismischem Infraschall erschütternden Derwisch, und Jörg Schneider am Schlagzeug ist ohnehin eine vielarmige Durga, stets kampfbereit, grundechauffiert und gut gelaunt dabei.
Masken, brunftiges Gebrüll und ähnliches Clownsgedöns brauchen Nicoffeine hingegen zu keiner Sekunde. Ihr Tor zur Hölle flimmert, flackert und brennt wie in einem Fiebertraum. Da können diverse Radaubrüder noch so manisch die Köpfe durchs Stop-Motion-Schütteln, die Gitarrensaiten runterstimmen, die Elektronik surren und fiepen lassen oder HART ganz zart zu Ende denken: Das hier versohlt ihnen allen aber mal so was von den Arsch. Denn noch das konservativste Haudrauf kann Leben retten und Welten zerstören, wenn man es nur kompromisslos exekutiert. Trotz des prall gefüllten Prügelsacks sind Nicoffeine eine Band ohne genreübergreifende, klangästhetische oder sonst wie konzeptionelle Sublimierung, sprich: ohne jegliches Arty-farty als Publikumsfänger. Stattdessen: ein einziger, in sich geschlossener, harter Brocken. Verdichtet lediglich aus musikalischem Willen und Können. Wer weniger will, wird sehen, was er davon hat.
www.plattentests.de | Tobias Hinrichs
www.persona-non-grata.de + -
Persona-Non-Grata.de [11/03/2011]
Radio Blau
Die große Wurstplatte – Die kommentierte Playlist:
12. Nicoffeine – Holy Hell Of A Himmel
Knackig, knackig: Die Band um Mastermind Soheyl Nassary, Guido Lucas und Jörg A. Schneider sind sichere Garanten, wenn es um die Zelebrierung von Noise-Rock geht. Da geht einem aufrechten Krawallkopf einfach das Herz auf: Aggressiv, groovy, befreiend. Katharsis a go-go!
Nicoffeine – Lighthealer Stalking Flashplayer (bluNoise)
www.persona-non-grata.de
www.de-bug.de | Ausgabe März 2001 + -
DE:BUG [01/03/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Der Unterschied zwischen weißem Rauschen und Musik ist laut Presse-Info bei Nicoffeine wesentlich geringer als bei Supertramp. Da ist was dran. Hank Shocklee, Produzent von Public Enemy, soll Musik einmal als “organized noise” bezeichnet haben. Mit Hip Hop haben Nicoffeine gar nichts zu tun, mit Noise, also Krach, jedoch umso mehr. Gitarre, Bass, Schlagzeug und jede Menge Verzerrer sorgen für eine Menge Lärm, der trotz frei improvisierter Basis gern nahezu mathematisch organisiert und vertrackt zur Sache geht. Dem einen Experten wird ihre Musik zu improvisiert sein, dem anderen zu komponiert; auffallend ist auf jeden Fall die Spielfreude, mit der die Beteiligten agieren und das Album dadurch immer spannend halten.
www.de-bug.de | Ausgabe März 2001
www.music-scan.de | Arne | 24.01.2011 + -
Music-Scan [24/01/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Es wird spannend sein, zu beobachten, wie jüngere Hörer-Generationen, die durch sphärischen Post- und Indie-Rock sozialisiert worden sind, auf NICOFFEINE und ihren neuen Longplayer „Lighthealer Stalking Flashplayer“ reagieren. Vom Herangehen an den vertrackten, krachigen Rock-Sound trennen die aktuell angesagten Newcomer-Kombos und die hier antretenden „Old-Schooler“ Welten, was sich in der Wirkung der Songs wider spiegelt. Auch das deutsche Power-Trio agiert progressiv, rhythmisch verspielt und fordernd. Im Fokus stehen dabei allerdings die unbändige Kraft des Rocks, hypnotisches, teils fast nerviges Feedback-Wichsen und ein erbarmungsloses Experimentieren mit Riffs, bis es weh tut. Im Kontext von NICOFFEINE kommen langjährige Erfahrung im Noise-Segment und unstillbare Entdeckungsfreude zusammen, die sich entlang zügelloser, spontaner Krach-Jams miteinander verbinden.
Zwischen 1995 und 2000 fanden die ersten musikalischen Gehversuche des Trios noch unter dem Banner Midian statt. Bandkopf und über die Jahre einzige Konstante im Line-Up ist Sänger und Gitarrist Soheyl Nassary, der seit 2008 vom früheren Les Hommes Qui Wear Espandrillos-Trommler Jörg A. Schneider unterstützt wird. Den Bass schnallt sich seit 2009 BluNoise-Ikone Guido Lucas um, auf dessen Label – wie schon all seine Vorgänger und die Split mit Lude – auch das Viertwerk von NICOFFEINE erscheint. „Lighthealer Stalking Flashplayer“ gleicht einem Trip durch die Untiefen der eigenen Psyche und adressiert allein die Ängste, Phobien und unguten Ahnungen der Hörer. Die Platte trägt nicht dazu bei, die Stimmung aufzuhellen. Das Dreiergespann arbeitet vielmehr hart und erfolgreich daran, genau die entgegen gesetzte Wirkungsrichtung einzuschlagen und einen bitteren Downer zu verabreichen.
www.music-scan.de | Arne | 24.01.2011
www.elektrolurch.com | Jens | 3. März 2011 + -
Electrolurch [03/03/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Abseits gängiger Hörmuster wildern Nicoffeine mit ihrem aktuellen Tonträger in den Tiefen der kakophonischen Krach-Avantgarde.
“Lighthealer Stalking Flashplayer” ist kein einfach konsumierbares Album, wenngleich davon auszugehen ist, dass die Protagonisten dieses Werks auch nicht die Intention hatten, hier Easy-Listening zu produzieren. Vertrackt und disharmonisch zeigen sich die Stücke, die voller roher Energie und spielerischem Freigeist stecken. Nicht immer erschließt sich einem direkt ein roter Faden in diesem Soundgebräu, welches zunächst eher an Chaos, denn an Kontrolle erinnert. Beschäftigt man sich aber näher mit dem Dargebotenen, so vermag man doch mehr Struktur zu erkennen, als man zunächst vermutet hatte. Kaufhausmusik wird trotzdem nicht draus, soviel ist schon mal klar!
Für die Allgemeinheit sicherlich so interessant wie der berühmte Sack Mehl, der irgendwo in China umfällt. Für aufgeschlossene Musiknerds, die sich nicht nur berieseln lassen wollen und ein zünftiges Maß an Krach und Chaos zu schätzen wissen aber durchaus mal ein Reinhören wert.
www.elektrolurch.com | Jens | 3. März 2011
www.westzeit.de | Axel Nothen | Ausgabe März 2011 + -
Westzeit [01/03/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Nicoffeine anno 2011 sind wohl intensiver denn je. Nun ja, im Genre Noise gehört das seit jeher dazu, aber Nicoffeine stecken mit ihrem aktuellen Album die Grenzen mitunter neu ab. Die ungeheuren Kraftausbrüche liegen tonnenschwer in Magen und Gehörgang, die schiere Urgewalt gereicht zuweilen höheren Weihen und läßt die Grenzen zwischen einer harten Rock-Spielart und brutaler Klangkunst verschwimmen.
Zudem vermag das Werk mit vielen Finessen und kleinen Reminiszenzen aufzuwarten, die den Hörer in eine vertraute Welt entführen. Ein paar früh-Voivoid´sche anleihen hier, ungeahnte Sphären da, krachlederne Ruhepausen mit erdigem Charakter, rhythmische Noise-Mantras und feudale Liebeserklärungen an einzelne Frequenzgänge machen „Lighthealer Stalking Flashplayer“ zu einem neuen Standard. 5 von 5 Punkten.
www.westzeit.de | Axel Nothen | Ausgabe März 2011
www.flight13.com + -
Flight13 [25/02/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Weisses, dickes Vinyl, sehr schönes Cover + MP3-Code! Holy hell of a himmel! Wenn man seine Meerschweinchen oder den Wellensittich daheim in den Suizid schicken möchte, ist auch das neue Album von Nicoffeine eine gute Wahl. Dissonanzen sind auch im 16. Bandjahr genauso an der Tagesordnung wie zielloses Experimentieren. Die Eckpfeiler heissen NoiseRock, DroneRock, PostRock, KrautRock und ProgressiveRock, Gitarrist, Soundtüftler und Bandchef Soheyl Nassary kennt seine Grenzen und freut sich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn er diese überschreiten kann, so dass er sogar bei zwei Songs zum Mikro greift. Man muss bei dem Gemetzel an Unsane denken, nur das Blut fehlt aufm Cover. Derzeitige Mitrseiter hier sind Les Hommes Qui Wear Espandrillos-Schlagzeuger Jörg A. Schneider und Guido Lucas am Bass. *BluNoise
www.alternativenation.de | Tobias Stalling | 24.2.2011 + -
Alternative Nation [24/02/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Schrill und brachial rumort es. Dem Instrumentarium wird abverlangt, was gerade noch zulässig ist. Nahe am Rand des Kollapses, des Zusammenbrechens. Untergang aufgrund Überbeanspruchung steht bevor. Die Auflösung durch Zerstörung kann jeden Moment beginnen. Heulend, kreischend, dröhnend, quietschend, fiepend brüllen die Saiteninstrumente aus den Boxen. Das Schlagzeug ist endlich entfesselt worden, darf toben, ausbrechen, befreit galoppieren. Inmitten des wahnwitzigen Rumorens. Nicoffeine dreht voll auf, beinahe durch.
Scheppernde Becken, kratzende Basstöne, aufschreiende Gitarrenfiguren. Unaufhaltsam prescht Lärmmusik aus den Lautsprechern. Der Radau etabliert Freiheit. Grenzen verschwimmen in Kakophonie. Aber auch in strengen Krachbündelungen. Akut, wie immer, gemahnt der rabiate Lärm an seine niemals enden wollende Zeitgemäßheit. Vieles klingt an, das Caspar Brötzmann Massaker, Can, Neubauten. Extremmusik. Es fällt schwer, einen Schritt zurückzutreten, um das Geschehen zu beschreiben oder gar hinlänglich zu umschreiben. Diese brutalen, schamanistischen Repetitionsstücke umfassen Alles und eben auch das Nichts. Sind freie Improvisation und Reduktion auf eine Vision. Unabwendbar ist ihre Dringlichkeit, treibend, gewaltig, rasend, lautstark, aggressiv. Ein Ereignis: Nicoffeine.
www.alternativenation.de | Tobias Stalling | 24.2.2011
www.crazewire.de + -
Crazewire [23/02/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Was muss das für ein Heidenspass sein!? Guido Lucas (kennt man, oder?), Soheyl Nassary und Jörg A. Schneider kloppen mit vitalem Elan auf ihre hoffentlich gut versicherten Instrumente. Das alles dauert eine gute Stunde. Wer also Stress mit lärmempfindlichen Nachbarn hat oder seiner Freundin schon immer ein romantisches Versöhnungsmixtape schenken wollte, kann getrost die Finger von dieser Platte lassen. Alle anderen dürfen zuhören, wie Nicoffeine mit ihrem neuen Album „Lighthealer Stalking Flashplayer“ miese Laune zum guten Spiel machen. Und zu was für einem!
Das Gros der Songs basiert stark auf freier Improvisation. Die Gitarren holen, was die Effekte betrifft, so ziemlich alles aus dem Sack, was ein Musikalienhändler anzubieten hätte und zeitweise kommt es zu unendlichen Überlagerungen von Klangflächen, die hier und da von Drones und Krach gebrochen werden. Dass bei all der Anti-Aggressions-Therapie die drei Herren ihren Sinn für Humor nicht verloren haben, zeigen die Songtitel: „Holy Hell Of A Himmel“, „I Always Shine When You Say Nein“ oder „Prügelperser“. Letzterer Song wird gegen Ende förmlich zum Programm. So düster und schlechtgelaunt der Grundtenor der Platte scheint, so vitaler und humorvoller wirkt sie, je öfter sie auf einen hereinprasst. Der unermessliche Spieltrieb des Trios mag als solcher viele Gemüter überfordern. Aber darum geht es.
Als wäre Ornette Coleman für ein Wochenende mit Naked City und McLusky in ein verdrecktes Irrenhaus im europäischen Osten eingesperrt. Der Kassettenrekorder auf dem Boden nimmt eiskalt alles mit. So ähnlich geht „Lighthealer Stalking Flashplayer“, das aktuelle Produkt des nunmehr ständig fluktierenden Line-Ups von Nicoffeine. Entspannter ist man hiernach sicher nicht, ja, man möchte doch glatt die Netto-Kassiererin vermöbeln, weil es mal wieder alles zu lange dauert! (Kennt man auch, oder?) Für diese kostengünstige Psychoanalyse sollte man Nicoffeine schon jetzt dankbar sein. Um deutlich zu werden: die Platte eckt an, wer intelligente, kranke, Noise-Improvisationen mag, möge kaufen und schweigen. „Kompromisslos, No Genre please!“, sagen die Can-Hörer dieser Tage. „Teufelsmusik! Wer soll das ertragen?“, rufen die 40-jährigen Reamonn-Hörer jener Tage.
Was auch immer die Unken rufen mögen, die Platte ist alles, nur eins nicht: Indie-Rock.
www.vampster.com + -
Vampster [20/02/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Meine Meerschweinchen hüpfen ganz aufgeregt durch das Wohnzimmer, sie sind sichtlich irritiert von "Lighthealer Stalking Flashplayer". Aber mir geht es ja nicht viel anders. Immerhin, NICOFFEINE unterstützen die Wirkung des Morgenkaffees, ob sie auch die Zigarette ersetzen, kann ich nicht sagen. Jedenfalls ist diese gut einstündige Geduldsübung ein echter Wachmacher, wie dieser Wachzustand dann allerdings aussieht, vermag ich nicht zu garantieren. AmpRep-Erfahrene werden vermutlich voller Zuversicht und Freude den Tag beginnen und was der Rest der Welt davon hält, naja, probier es mit deinem Bewährungshelfer halt mal aus.
Nicht nur die Titel der Songs des obskuren Trios NICOFFEINE sind sehr geschmackvoll, die Songs tun es ihnen gleich. Manchmal rocken NICOFFEINE gemütlich-dissonant vor sich hin und spielen mit den Standards des Noiserocks wie eine Katze mit der Maus, manchmal verlieren sie alle Hemmungen und experimentieren ziellos und konsequent vor sich hin, das stinkt stellenweise verdächtig nach Krautrock. Umso beeindruckender ist es, dass nicht nur die kurzen, markanten, radikalen Momente wie "Holy Hell Of A Himmel", "MILF & Honey" und "Proteinache Ppartyzan vs. Prominent Tongue" ordentlich fetzen, auch aus den langen Stücken "Handjobs & Runaways", sowie dem grandiosen Finale "I Always Shine When You Say Nein" entspringen hervorragende, schon fast epische Momente, die dann einen Augenblick an NICOFFEINE zweifeln lassen - sowas können die auch?
Jetzt ist es Zeit hinter NICOFFEINE zu blicken, die mittlerweile seit sechzehn Jahren aktiv sind, wenn du die Vorgängerband MIDIAN einrechnest. Wer weiß, vielleicht hatten sie schon für den ersten Beischlaf deiner großen Schwester den Soundtrack parat. Das würde auch erklären, warum deine Schwester so komisch ist, und warum NICOFFEINE den Lärm auch irgendwie beherrschen - "Prügelperser" beweist das, auch wenn es keine Chance gibt, dieses Stück zu begreifen. Sie sind alte Hasen, Gitarrist, Soundtüftler und Bandchef Soheyl Nassary kennt seine Grenzen und freut sich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn er diese überschreiten kann, so dass er sogar bei zwei Songs zum Mikro greift. Seine beiden neuesten Mitstreiter Guido Lucas kennt man durch seine zehntausend anderen Bands, inklusive SCUMBUCKET und seine hervorragende Produzententätigkeiten. Und dass Schlagzeuger Jörg A. Schneider nicht erst seit gestern die Sticks in der Hand hat, machen die vielen rhythmischen, progressiven und doch beherzten Grooves mehr als deutlich.
Alle drei zusammen formieren eine Einheit, die - pardon - auf alles scheißt. Die sich austobt, die sich einen Dreck um die anderen kümmert, die sich nun diesem akustischem Stress ausgesetzt sieht, die aber doch immer wieder Zugeständnisse an Harmonien macht, wenn auch nur homöopathisch, zwischen dem ganzen Gedröhne und den Dissonanzen. Hervorragend von NICOFFEINE selbst produziert, brummt und scharrt sich diese dauerverzerrte Progressive-Kraut-Noiserock-Herausforderung ins Hirn und auch wenn "Lighthealer Stalking Flashplayer" teilweise unhörbar ist, es macht irgendwie ziemlich Spaß.
www.southernrecords.de + -
SOUTHERN RECORDS GERMANY [18/02/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Die Geschwindigkeit, mit der Nicoffeine dem Kosmos greifbarer Kategorien entflieht, ist atemberaubend. Getrieben von Impulsen, dem Drang nach vorne und einer klaren Vorstellung vom entschieden Anderen.
Den Piloten, Guido Lucas, Jörg Schneider und Soheyl Nassary, würde man im echten Leben nicht für eine Minute den Steuerknüppel überlassen. Zu abgründig, zu fordernd scheint der Kurs, auf dem sie in die Sonne stürzen. Ein kosmischer Trip, der im Wortsinne zu den Roots des Krautrock zeigt, die hier mehr als durchscheinen. Amon Düül II und Can hätten ihre Freude dran. Wenn sie unsere Zeit verstünden. Und den Krach ertragen könnten.
Nicoffeine 2010 wurzelt in Vorstellungen von musikalischer Entäußerung, der hypnotischen Sogwirkung von sich frei entfaltenden Patterns und Clustern. Zelebriert wird das Ganze mit den Mitteln von heute, der verzerrten Lautstärke der Welt jenseits des Milleniums und der oftmals abstoßend anonymen Ästhetik des Popzeitalters.
Ihr Sound ist brutal, magnetisch und schroff, nie anbiedernd oder offensichtlich melodiös. Kompromisslos für die einen, unhörbar für die anderen. Polarisierung durch Musik – und das 2011? Ob sowas überhaupt noch geht? Ob dieses Album, dieser Frontalangriff auf die von Kaffee gestressten Synapsen, dieses erneut schadenfroh auf den Gräbern der Shoegazing-Generation tanzende Soundkompendium aus dem Hause blunoise, so etwas wie Öffentlichkeit erhält, liegt an der viel beschworenen Offenheit der Medien-Welt. Also auch ein Stück an euch!
www.musikansich.de // Mario Karl // 18.02.2011 + -
MUSIKANSICH.DE [18/02/2011]
Nicoffeine
»Lighthealer Stalking Flashplayer«
Holla die Waldfee! Nicoffeine haben sämtliche Regeln der Musiktheorie abgemurkst und tanzen fröhlich auf deren Grab. Kompromisslos und verstörend sind zwei Attribute, die einem beim „Genuss“ von Lighthealer stalking flashplayer sofort durch den Kopf schießen. Dass hier gewaltig was nicht stimmen kann, in den Köpfen der drei hemmungslos lärmenden Personen, sieht man schon an den schrägen Titeln der acht enthaltenen Stücke.
Lieder möchte ich diese gar nicht mal nennen. Denn hier muss man schon ein großes Faible für schiefe Töne mitbringen, um das Ganze als Musik und nicht nur als weißes Rauschen zu erkennen. Noiserock, jawohl, das ist noch die treffendste Bezeichnung für das, was Bandgründer Soheyl Nassary, Jörg A. Schneider und Szene-Koryphäe und BluNoise-Inhaber Guido Lucas hier fabrizieren. Ohne Rücksicht auf Verluste hämmert das Trio ekstatisch auf seine Instrumente ein. Hier fiept es, hier brummt es und überhaupt ist der Sound hochgradig brutal. Aufgrund seiner Konsequenz schon fast auch hypnotisch. Eine improvisiert zu scheinende, regelrechte Lärmsymphonie stürzt da auf den Hörer herein.
Hört man sich diese 65 Minuten wirklich am Stück an, braucht man anschließend entweder ne gute Therapie oder man ist sowieso schon total durch. Mit viel Sympathie würde man das Ganze wohl auch als kathartisch bezeichnen. Wo ähnliche Bands wie zum Beispiel TODD oder Don Vito noch recht geradlinig rocken, ziehen Nicoffeine alles in die Breite. Stellenweise gewinnen ihre Stücke schon ein regelrechtes Postrockformat. Manch einer will dabei sogar Wurzeln im Krautrock-Metier heraushören. Amon Düül II und Can werden hier genannt. Diese beiden werden ja gerne als Kunst angesehen und es gibt bestimmt auch ein paar, die das im Falle von Nicoffeine machen. Aber wahrscheinlich lacht sich die Band selbst ins Fäustchen, wenn das hier jemand tut. Das alles einzuspielen war bestimmt ein Mordspaß, aber wer das schlussendlich hören soll, das frage ich mich wirklich! Aufgrund seines speziellen Charakters entzieht sich dieses Opus von vorne herein jeglicher objektiver Bewertung…
www.musikansich.de // Mario Karl // 18.02.2011